Roubo und das Pudel-Tier

Als Roubo vor fast 4 Jahren bei uns einzog, begegneten wir eines Tages einem alten Herrn bei uns im Dorf, der mit einem schwarzen Zwergpudel unterwegs war. Der alte Mann wirkte etwas panisch als er Roubo auf ihn zukommen sah. Etwas ängstlich fragte er mich, ob meiner was tun würde?! Ich sagte ihm, dass das in der Regel nicht der Fall ist. Die zwei Hunde lernten sich also daraufhin kennen und es entwickelte sich eine bis heute unvergleichliche Freundschaft zwischen den beiden.

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Der alte Herr lebt seit vielen Jahren, seitdem er seine Frau verloren hat, alleine und mit Mitte 80 ist Maik alles was er noch hat. Er liebt seinen Hund über alles. Im Jahr 2015 musste, – ich nenne ihn jetzt mal – „Opa Maik“ unbedingt eine neue Hüfte bekommen. Er konnte vor Schmerzen kaum noch laufen. Er wusste aber nicht wohin er seinen kleinen Maiki geben soll. Er sah als einzige Möglichkeit nur eine Tierpension oder das Tierheim. Ich erinnere mich noch wie er bitterlich weinend vor mir stand. Da konnte ich einfach nicht anders und ich bot ihm an, dass Maik dann für die Zeit zu uns kommen kann. Daraufhin fing er noch mehr an zu weinen, drückte mich ganz fest an sich und bedankte sich so sehr dafür, dass mir schon selbst die Tränen in den Augen standen. Er kannte mich und Roubo ja mittlerweile sehr gut, denn wir liefen uns fast täglich über den Weg und er vertraute mir.

Es gab nur ein Problem: Maik geht nicht mit „fremden“ Menschen mit. So wollte er auch nicht mit mir und einer Freundin (die mich bei der ganzen Sache unterstützen wollte) mitlaufen. Zum Glück wiegt Maik nur 7 kg und so konnte man ihn zu seinem Glück etwas zwingen und hinterher ziehen. Irgendwann ergab er sich seinem Schicksal und schon wenige Gassirunden später begrüßte er uns ausgelassen und tippelte freudestrahlend mit uns mit. Dies beruhigte Opa-Maik natürlich ungemein.

So konnte Opa-Maik beruhigt ins Krankenhaus und zur anschließenden Reha gehen.
Maik zog also bei uns ein. Der Start war gar nicht einfach. Maik ist nämlich in seinem Zuhause der Prinz und hat absolute Narrenfreiheit. D.h. er läuft einem auf Schritt und Tritt im Haus hinterher, bei jedem kleinsten Geräusch bellt er, wenn es raus, zu einer Runde geht, dreht er völlig auf usw. Er findet überhaupt keine Ruhe. Es hat einige Zeit gedauert, aber wir konnten ihm irgendwann beibringen, dass er zuhause runterfahren darf und einfach mal entspannt liegen bleiben kann. Bald merkte er wie schön es ist, wenn man nicht permanent seinen Kontrollzwang ausüben muss. Roubo machte es ihm natürlich auch toll vor. Und so lernte Maik wie schön es ist zu entspannen. Das Zusammenleben wir für alle Beteiligten somit um einiges angenehmer.

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6 Wochen später kam Opa-Maik glücklich und schmerzfrei wieder nachhause und konnte seinen kleinen Pudel in die Arme schließen. Meiner Freundin und natürlich meinem Mann, bin ich unendlich dankbar, dass sie mir in der Zeit so viel geholfen haben. Meine Freundin kam jeden Tag vorbei und hat sich Maik geschnappt und wir sind zusammen gelaufen. Mein Mann ist jeden Morgen mit beiden zusammen unterwegs gewesen. Es tut gut solche Menschen um sich zu wissen.

Aktuell ist Opa Maik wieder in der Reha, da er vor 3 Wochen schwer gefallen ist. Dies passierte, als wir gerade auf Texel im Urlaub waren. Nun ist Maik bei meiner Freundin unter gekommen und wie auch schon 2015 sind wir immer gemeinsam mit den beiden Hundekumpels unterwegs und helfen uns gegenseitig wo es geht. Wenn sie Termine hat, kommt Maik eben den Tag über zu uns. Roubo freut sich wenn sein kleiner Hundekumpel da ist.
Die 2 lassen sich einfach in Ruhe. Sie begrüßen sich freudig und ziehen dann jeder seines eigenen Weges. Dass ist genau das Verhalten was Roubo bei anderen Hunden so sehr mag.

Eine solch innige Hundefreundschaft habe ich bisher noch nie bei Roubo erlebt. Besonders auffällig ist, dass er Maik sehr beschützt. Hunde, mit denen Roubo sich eigentlich super versteht, mit denen aber Maik etwas Probleme hat, werden in Grund und Boden geraunzt wenn sie mit Maik aneinander geraten und dann stellt er sich immer schützend vor Maik auf. Ich hoffe nur die anderen Hunde nehmen es ihm nicht übel und sie verstehen sich künftig weiterhin so gut wie sonst auch.

Nun können wir nur hoffen, dass Opa Maik bald wieder auf die Beine kommt und seinen Maik bald wieder zu sich nehmen kann.
Roubo und Maik, ein optisch absolut ungleiches Paar und dennoch die besten Hundefreunde die man sich nur vorstellen kann.

 

 

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